Die Anzahl der gemeldeten Hunde im Bayerischen Wald hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Und somit auch deren Hinterlassenschaften.

Liegengelassener Hundekot ist nicht nur rücksichtslos gegenüber uns Mitbürger:innen. Andere Hunde, Weidevieh und vor allem Wildtiere sind gefährdet, sich daran lebensbedrohlich anzustecken. Umweltfreundliche Alternativen zu den Hundesäckchen gibt es reichlich. Seien Sie fair! Nehmen Sie Ihre Haufen mit zum nächsten Müllbehälter oder nach Hause.

 


Papiertaschentücher werden aus Zellstoff oder aus Papierfasern hergestellt, die aus Altpapier gewonnenen werden. Bei der Herstellung werden verschiedene Chemikalien eingesetzt, u.a. um das Papier aufzuhellen. Papiertaschentücher enthalten also chemische Zusätze, die sich bei einer Entsorgung in der Natur im Boden anreichern. Allein Papiertaschentücher mit dem Blauen Engel wären für die Natur verträglich. Aber mal ehrlich: Wer möchte schon die Markierungen seiner Vorgänger:innen sehen? Nehmen Sie Ihre Tücher bitte wieder mit.

 


Müll gehört nicht in die Natur. Gerade die „kleinen Dinge“, über die gerne hinweggesehen wird, wie etwa Zigarettenkippen und Kronkorken, brauchen eine halbe Ewigkeit, um zu verrotten und vergiften Böden und unser Trinkwasser nachhaltig. Auch organischer Müll wie Bananenschalen und Südfrüchte haben nichts in der Natur verloren. Nehmen Sie sich Behälter oder Tüten für den Rücktransport Ihres Mülls mit und lassen Sie nichts in der Natur zurück.

 


Über 150 Jahre war die größte Katze Europas im Bayerischen Wald ausgestorben. In den 1970er Jahren wurde sie auf Initiative des Bund Naturschutz wieder ausgewildert. Leider stagnieren die Bestandszahlen seit mehr als zehn Jahren, obwohl regelmäßig Jungtiere geboren werden. Zu viele Tiere werden illegal abgeschossen. Meiden Sie die ausgewiesenen Luchs-Gebiete und bringen Sie Hinweise auf die illegale Tötung der Tiere unbedingt zur Anzeige.

 


Nach 113 Jahren wurde 2019 zum ersten Mal wieder der Zottenbock im Nationalpark Bayerischer Wald nachgewiesen. Der Käfer gilt als eines der seltensten Insekten Mitteleuropas, da er einen sehr speziellen Lebensraum braucht: Seine Larven entwickelt er im sonnenbeschienenen Totholz von Fichten – wobei das Holz oben noch trocken und fest, von unten her nass und modrig sein muss. Der Lebensraum vieler Insekten ist bedroht. Achten Sie auf unsere kleinsten Mitbewohner:innen und die Pflanzenwelt, die diese dringend benötigen.

 


Im 20. Jahrhundert gingen die Bestände des Auerhuhns im Bayerischen Wald sehr stark nach unten. Erst umfangreiche Schutzmaßnahmen – allen voran das Wegegebot – halfen der bedrohten Art, sich ein wenig zu erholen. Durch die intensive Forstwirtschaft, aber auch den Skitourismus und Schneeschuhwanderungen, vor allem abseits der markierten Wege, ist das Auerhuhn nach wie vor vom Aussterben bedroht.


Die längst verschwundene Eule, der Habichtskauz konnte zwischen Falkenstein und Lusen wieder angesiedelt werden. Mittlerweile brüten die Vögel zum Großteil außerhalb von Nistkästen in alten, abgestorbenen Bäumen, die es dank dem Nationalpark Bayerischer Wald dort wieder in ausreichender Zahl gibt. Andere besondere Vogelarten sind beispielsweise Zwergschnäpper, Ringdrossel oder Dreizehenspecht. Nehmen Sie Rücksicht, vor allem in der Nistzeit. Lassen Sie Ihren Hund an der Leine und verhalten Sie sich ruhig.

 


Im Winter finden Rothirsche als Pflanzenfresser nur wenig bis gar keine Nahrung. Deshalb fallen sie in eine Art Stoffwechselruhe, reduzieren Körpertemperatur, Herzschlag, Puls und Atmung. Die meiste Energie spart der Rothirsch dadurch, dass seine inneren Organe im Winter schrumpfen. In diesem Ausnahmezustand brauchen die Tiere unbedingt Ruhe. Werden sie aufgeschreckt, müssen sie für die Flucht ihren Stoffwechsel hochfahren und folglich hinterher fressen. Der Winterwald bietet jedoch nicht ausreichend Nahrung. Gönnen Sie den Tieren diese überlebenswichtige Auszeit! Bleiben Sie bei allen Ihren Aktivitäten auf den ausgewiesenen Wegen, behalten Sie Ihren Hund an der Leine, meiden Sie ab der Dämmerung den Wald.


Rebhuhn, Kiebitz, Bekassine, Feldlerche und andere Bodenbrüter sind sehr stark vom Aussterben bedroht, da ihr natürlicher Lebensraum durch die Landwirtschaft immer weiter zurückgedrängt wird.

Bruterfolge werden zunehmend aber auch vor allem von Spaziergängern, Hundebesitzern und Freizeitsportler verhindert, die in Wiesen und Feuchtgebieten die Tiere aufschrecken, die dann fluchtartig ihr Nest und ihre Brut verlassen. Bleiben Sie auf den Wegen, lassen Sie ihren Hund an der Leine. Egal ob zu Fuß, auf zwei oder vier Rädern: Meiden Sie von Frühling bis Sommer Wiesen und Feuchtgebiete und verhalten Sie sich ruhig.